Das Rubinger Wäldchen

Das  Karweidach Gebiet liegt im Rubinger Wäldchen   zwischen  Illerursprung im Westen und der Rubinger Straße im Osten. Begrenzt wird es durch die Trettach im Süden sowie den weiteren Waldverlauf im Norden.

An der südwestlichen Grenze des Rubinger Wäldchens befindet sich das Naturdenkmal Illerursprung. Wegen des imposanten Zusammenflusses der drei Quellflüsse Trettach, Stillach und Breitach zur Iller ist es einzigartig und von überregionaler und auch touristischer Bedeutung und deshalb besonders schutzwürdig. Durch die vorliegende Planung ist das Umfeld und die Atmosphäre – und damit die Gesamtwirkung –  erheblich gestört.

In ca. 300 Metern Entfernung im Westen befindet sich ein Trinkwasserschutzgebiet der Gemeinde Fischen.

Das zu bebauende Gebiet ist als Auwald gemäß § 30 Abs. 2 BNatSchG als Biotop gesetzlich geschützt. Der Regionalplan Allgäu betitelt „dass flussbegleitende Auwälder insbesondere u. a. an der Iller hinsichtlich ihres Umfanges und ihrer naturnahen Zusammensetzung erhalten und weiterentwickelt werden sollten“.

Der Talboden in Oberstdorf besteht aus fruchtbaren und sehr schweren lehmhaltigen Böden. Im Bereich der Bäche kommen Schichten an Kies und Schotter (Geröll) dazu. Diese Mischung aus Wasserspeicher (Lehm) und durchlässigen Böden (Schotter) modelliert den Lebensraum „Auwald“ .

Der Auwald war der typische Begleiter von Bächen und Flüssen und besteht aus verschiedenen Pflanzen und Tiergesellschaften. Dieser Biotopraum ist in unserer Region bis auf wenige Restlebensräume zusammengeschrumpft.

Unser Auwald besteht aus einem Komplex aus Grauerlen, Eschen mit Ahorn und standortfremden Fichten (Hartholz und Weichholz). Dazu ist der Bodenbereich bedeckt von standortgerechten Strauchgehölzen wie Weiden, Haselnuss und einer Vielzahl von Blüh- und Grünpflanzen wie Buschwindröschen, Mädesüß oder Brennnesseln. (Bauplan des Auwaldes „Gras -Hochstauden -Sträucher -Bäume).

In kleinen Wasseransammlungen bis offen vernässten Bereichen findet man verschiedene Tiergesellschaften. Amphibien wie der Alpensalamander (sog. Regen Männle) oder Libellen nutzen diese Feuchtgebiete.

Neben Schalenwild (Reh) gibt es vor allem eine Vielzahl an Insekten und Vögeln, die den Raum im und um den Auwald als Schutzraum, Kinderstube oder Winterplatz nutzen.

Ein markanter Jäger in dem Bereich ist der Rotmilan oder Gabelweihe. Ebenso findet man die Wasseramsel im Auwald. Beide Arten sind Leitarten und lassen Rückschlüsse auf die Qualität des Lebensraums zu. Beide Arten werden amtlich zur „Beobachtung“ aufgeführt.

Gerade ein Auwald mit den massiven Angeboten an Lebensräumen von „Nass bis Baumgipfel und von Moos bis Totholz“ stellt als Biotopverbund einen extrem reizvollen Lebensraum für vielerlei Spezialisten bis zum einfachen Marienkäfer dar.

In unserem Auwald lässt sich diese biologische Vielfalt beobachten. Natürlich hat auch unser „Wald“ Schwächen, was aber daran liegt dass man ihn stellenweise übernutzt. Die Umwandlung in ein Gewerbegebiet stellt aber den Totalausfall dar.

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