2 – Tourismus und Naherholung

In diesem Beitrag beschäftigen wir uns mit den Themen Tourismus  und Naherholung und den Auswirkungen des Projektes auf diese.

Oberstdorf ist in hohem Maße vom Tourismus abhängig. Das bedeutet, dass negative Einflüsse auf diesen Bereich so gering als möglich gehalten werden müssen.

Ähnlich wichtig ist das Thema Naherholung für die einheimische Bevölkerung. Der Rubinger Wald ist für den Norden Oberstdorfs und den Süden Rubis von hohem Wert. Die folgenden Aspekte sehen wir als kritisch an.

Zitate werden in Doppelhochkomma „“ eingeschlossen, unsere Einschätzungen werden kursiv dargestellt.

Wanderwegekonzept

Siehe hierzu das Dokument 19 der 2. Auslegung, insbesondere die Zahlen im entsprechenden Bild (die Gemeinde hat uns das Recht, Bilder zu übernehmen, nicht erteilt).

Verlauf der Wanderwege: „Die Wegeverbindungen eröffnen dem Spaziergänger oder Radfahrer die Möglichkeit, das Gewerbegebiet zu durchqueren oder auch um es herum zu fahren.“

Diese Aussage ist grundsätzlich richtig, betrachtet aber nicht die Frage, ob die Qualität des Aufenthalts auf den Wanderwegen erhalten bleibt. Dies ist aus unserer Sicht nicht der Fall. Insbesondere die Durchquerung des Gewerbegebietes wird keine hohe Attraktivität haben, auch wenn durch Begrünung hier Verbesserungen erreicht werden sollen.

„Der Wanderweg im Osten des Planungsgebiets entspricht nicht den Vorstellungen der Rubinger Bürger und sollte daher nicht hergestellt werden.“

Eine gute Entscheidung der Rubinger Bürger zu (1). Nach Osten blickt man dort zwar auf die Berglandschaft, nach Westen hätte man nur die Bauten des Gewerbegebiets bewundern können.

„Die Wege werden begrünt und verlaufen größtenteils geschwungen, um dem Besucher vielfältige Eindrücke des Weges zu ermöglichen und um den Erholungsfaktor zu vergrößern.“

Wir sind begeistert! Dies ist ein Beispiel dafür, dass das ganze Thema schön geredet wird. Die Realität wird anderes aussehen, denn die Wanderwege gehen zum großen Teil direkt am Gewerbegebiet entlang. Sind das die vielfältigen Eindrücke, die den Erholungsfaktor vergrößern sollen? Die touristische Attraktivität des gesamten Waldes in diesem Bereich wird durch das Gewerbegebiet deutlich gemindert.

Immissionsuntersuchung (Lärm)

Siehe hierzu das Dokument 8 der 2. Auslegung, insbesondere die Tabelle der Immissionsorte auf Seite 6 sowie das Bild auf Seite 25 (die Gemeinde hat uns das Recht, Bilder zu übernehmen, nicht erteilt).

„Die Kommune als Planungsträgerin gibt durch die Festsetzung von zulässigen Lärmemissionskontingenten vor, welche Lärmemissionen zukünftig aus dem Bebauungsplangebiet emittiert (abgestrahlt) werden dürfen. Auf Basis von normierten Rechenmethoden ergeben sich dann zulässige Lärmimmissionen (auch als Immissionskontingente bezeichnet) an den umliegenden schutzbedürftigen Nutzungen (z.B. Wohngebäuden, Schulen usw.), die sich an dem Immissionsniveau orientieren.“

Die Betrachtung der Tabelle der Immissionsorte ergibt, dass lediglich für die Tennishalle und die Wohngebäude über der Trettach im Süden sowie den Campingplatz im Osten Betrachtungen durchgeführt wurden. Die Auswirkungen auf das Naturdenkmal Illerursprung werden nicht betrachtet. Dies ist aber aufgrund der touristischen Bedeutung ein extrem sensibler Punkt. Hier sucht der Tourist und der Einheimische Ruhe und möchte in keinster Weise mit Lärm aus dem Gewerbegebiet belästigt werden.

Es ist zu befürchten, dass die Erholungsqualität am Wanderweg an der Trettach entlang sowie am Illerursprung selber durch die Emissionen des Gewerbegebiets deutlich vermindert wird.

Fazit

Mit dem Wanderwegekonzept wird versucht, die negativen Auswirkungen des Gewerbegebietes zu vermindern. Da die Wanderwege an vielen Stellen direkt das Gewerbegebiet berühren bzw. über eine Strecke dazu parallel laufen, wird der Erholungswert sowohl für Touristen als auch Einheimische in diesem Teil des Waldes deutlich reduziert.

Bei der Immissionsbetrachtung wurde der touristische Hotspot, das Naturdenkmal Illerursprung, in die Betrachtung überhaupt nicht einbezogen. Die Erweiterung der Studie, die diesen Aspekt betrachtet,  ist aus unserer Sicht unbedingt notwendig.

Falls Ihnen weitere Aspekte zu diesem Thema auffallen, senden Sie uns bitte über die Kontaktseite ein E-Mail oder schreiben Sie hier einen Kommentar.

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