Presseerklärung zum Gespräch mit Bürgermeister und Verwaltung

(Bild von Andrys Stienstra von Pixabay)

Zum Gespräch am 16.12.2019 haben wir folgende Pressemitteilung verschickt:

Sehr geehrte Damen und Herren,

am 16.12. trafen sich sechs Vertreter der Bürgeriniative Stop-Karweidach mit Bürgermeister Mies, Fachreferenten aus dem Gemeinderat und Vertretern der Verwaltung zu einem Gespräch. Dieses war im Oktober von Bürgermeister Mies angeregt worden, wofür sich die Sprecherin der BI Viktoria Harzheim zu Beginn bedankte.

Thema war, dass in dem Auwald, nahe des Naturdenkmals Illerursprung, ein Gewerbegebiet von insgesamt 60 000 qm entstehen soll. Das von beiden Seiten sachlich geführte Gespräch zeigte die recht unterschiedlichen Standpunkte.

Der Bürgermeister stellte gegenüber der BI fest, dass aus seiner Sicht mit der letzten Gemeinderatssitzung alle bisherigen Einsprüche entsprechend den Ausführungen der Verwaltung abschließend behandelt worden sind. Allerdings sei der Prozess nach Aussage des Bürgermeisters auch nach dem Offenlegungsbeschluss in der Gemeinderatssitzung vom 12.12. noch offen, sodass die Bürger weitere Aspekte und Kritik einbringen können, so Viktoria Harzheim von der BI.

Wesentliche Punkte, die die Bürgerinitiative vorbrachte, sind ein fehlender Masterplan bzw. eine Vision für Oberstdorf: Wo kommen wir her – wo gehen wir hin. Ohne eine derartige Leitlinie können Großprojekte wie das Gewerbegebiet nicht sinnvoll geplant werden. Auch wurde kritisiert, dass die Planungsunterlagen teilweise realitätsfern gestaltet sind. Hier ist insbesondere die verharmlosende 3D Darstellung des Gewerbegebiets im Karweidach zu nennen. Ferner wird in den Planunterlagen behauptet, dass das Gebiet von außen nicht sichtbar sei. Angesichts von Laubbäumen, die nur im Sommer Sichtschutz bieten, ist das stark zu bezweifeln. Auch wurde nochmal auf die enorme Größe des Projekts hingewiesen, die in etwa der Fläche des Kernortes von Rubi entspricht. Der anwesende Umweltreferent bemerkte noch, dass die noch zu rodende Fläche fast deutlich größer sei als in den Unterlagen für den Gemeinderat angegeben worden war.

Die Nachfrage nach der Höhe der zusätzlich zu erwartenden Gewerbesteuern sowie nach der Sicherheit der 17 Interessenten für das Gewerbegebiet wurde nur vage beantwortet. Auch über den Quadratmeterpreis, der ja ein wesentlicher Aspekt für die Attraktivität des Gebietes ist, können laut Aussage der Verwaltung derzeit noch keine Aussagen gemacht werden.

Zum Schluß forderte Julia Ess für die Bürgerinitiative drei Punkte:

      • eine realistische 3D-Darstellung des raumfordernden Projekts damit sich Gemeinderäte und Bürger    die immense Dimension vorstellen können
      • eine Einladung der Bürgerinitiative zu einer Marktgemeinderatssitzung, um ihre Argumente darzulegen
      • sowie einen Ortstermin im Karweidach mit den Marktgemeinderäten um sich vor Ort ein eigenes Bild zu machen

Bürgermeister Mies nahm diese 3 Punkte zur Kenntnis. Die BI wird den Entwicklungsprozess Gewerbegebiet-Karweidach im Auwald am Illerursprung weiter kritisch begleiten. Ziel ist es, einen transparenten, ergebnisoffenen Prozess zu schaffen.

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