Fragen zu den Alternativen

Da in der aktuellen Diskussion immer wieder Detailfragen zum wichtigen Thema ‚Gibt es Alternativen‘ aufkommen, hier ein paar Antworten dazu. Die Thematik wurde teilweise schon in verschiedenen Argumentationshilfen von uns besprochen. Wir fassen dies hier aber nochmal zusammen und ergänzen es um weitere Gesichtspunkte.

Frage: „In den Alternativen wird ausgeblendet, daß durch das Freiwerden des Bauhofgeländes ein Grundstück für dringend benötigten sozialen Wohnungsbau zur Verfügung steht.“

Die Behauptung, dass mit dem Freiwerden des heutigen Bauhofs ein dringend benötigtes Grundstück für den sozialen Wohnungsbau zur Verfügung steht, ist für uns nicht nachvollziehbar. Durch den Bau der neuen Wasserkraftanlage ‚Illerursprung‘, die mit dem Umzug des Bauhofes rein gar nichts zu tun hat, wurden sofort 10200 m² für Wohnbau frei, da das alte Kraftwerk und der Triebwerkskanal stillgelegt wurde, so dass die Gemeinde jetzt bauen kann.

Wie an anderer Stelle schon erwähnt, würde der Umzug des Bauhofes in das Karweidach ca. 15 Millionen Euro kosten  und dort 10.000 Quadratmeter Platz verbrauchen, der dann nicht mehr für  heimisches Gewerbe zur Verfügung stehen würde.  Von Gemeinderäten wissen wir, dass der Marktgemeinderat immer schon gefordert hat, dass für den Umzug des Bauhofes  die Wirtschaftlichkeit nachgewiesen werden muss. Das ist nie erfolgt und bei Kosten von 15 Millionen wohl auch unrealistisch. Hier sollte man auch nicht vergessen, dass es zum gesamten Vorhaben ‚Gewerbegebiet Karweidach‘ keine Kosten-/Nutzenrechnung gibt, was wir für ein fatales Versäumnis halten.

Zusätzlich ist zu bedenken, dass der Bauhof in seiner jetzigen Form sehr gut funktioniert. Auch sollte nicht übersehen werden,  dass eine Verlegung den Betriebsablauf für längere Zeit stören würde. Eine quantitative Betrachtung, ob eine Zentralisierung des Bauhofs mehr Vorteile als Nachteile bringt, ist ebenfalls nicht verfügbar.

Wie wir auch schon geschrieben hatten, ist auch offen, ob durch die jahrzehntelange Nutzung beim Bauhofgelände  ein Altlastenrisiko besteht, was  eventuell nach einer Verlegung erhebliche zusätzliche Kosten wegen notwendiger Sanierungen  verursachen könnte.

Aus unserer Sicht ist es wichtig die Dinge im Gesamtzusammenhang zu betrachten und nicht einzelne Argumentationsketten als alternativlose Wahrheiten auszugeben.

Frage: „Die Bürgerinitiative fordert, man müsse mit alternativen Grundstückseigentümern reden. Hat irgend jemand aus dieser Gruppe denn schon selbst den Versuch gemacht die Bereitschaft zum Verkauf mit diesen Personen zu diskutieren?“

Die Beschäftigung mit dem Thema ‚Gewerbegebiet Karweidach‘ fordert von allen Mitgliedern der Bürgerinitiative ein hohes zeitliches Engagement. Wir weisen auf Ungereimtheiten hin und geben Hinweise zu möglichen Alternativen und informieren darüber die Öffentlichkeit.

Darüberhinaus  kann es aber nicht sein, dass nun ehrenamtlich Tätige die Arbeit  die Arbeit der Gemeinde und des Bürgermeisters erledigen sollen. Dafür werden diese aus unseren Steuermittlen bezahlt bzw. wurden gewählt. Wir geben gerne Hinweise damit die Verwaltung entsprechend nacharbeiten kann.  Grundsätzlich dürfen wir als Bürger aber eine gewissenhafte und fundierte Arbeitsweise erwarten.

Frage: „Es erscheint sehr unwahrscheinlich, dass private Eigentümer Grundstücke für Gewerbe oder gar sozialen Wohnungsbau zu Preisen abgeben würden, die erschwinglich sind.“

Im Flächennutzungsplan werden durch die Gemeinde Gebiete für Gewerbe bzw. Wohnungsbau sowie andere Zwecke ausgewiesen. Der einzelne Bürger kann also nicht beeinflussen, wofür er sein Grundstück verkauft. Grundstücke werden immer entsprechend dem aktuellen Niveau auf dem freien Markt verkauft. An dieses Niveau muss sich auch die Gemeinde halten, wenn sie Grundstücke im Karweidach oder sonst wo verkauft. Wir können also nicht erkennen, warum dieses Argument für das Thema ‚Gewerbegebiet Karweidach‘ spricht.

Frage: „Das Konzept ‚Gewerbegebiet Karweidach‘ ist eine Vorgehensweise bei der unsere Gemeinde es selbst in der Hand hat die Dinge zu entwickeln.“

Es ist richtig, dass die Gemeinde im Karweidach bereits die entsprechenden Flächen besitzt und daher einige Aspekte in der Entwicklung einfacher erscheinen. Klar ist auch, dass der Grundstückswert von gut über einer Million Euro verloren ist, wenn das Vorhaben aufgegeben werden muss.

Da es aber, wie mehrfach schon erwähnt, keine Kosten-/Nutzenrechnung gibt, ist fraglich, ob alternative Lösungen nicht am Ende doch kostengünstiger wären. Wie hoch sind die Kosten für Bau und Betrieb des Gewerbegebietes inklusive der Verkehrsinfrastruktur sowie die Bereitstellung und Pflege der Ausgleichsflächen für den Auwald?

Auch glauben wir, dass wir eine fähige Verwaltung haben, die auch bei der Entwicklung von Alternativen die Dinge in der Hand behalten kann. Niemand kann wirklich glauben, dass der Standort Karweidach alternativlos sein soll.

Letztlich ist es auch eine Frage, was uns die  touristisch so wertvolle Natur, der Artenschutz und die Bekämpfung des Klimawandels wert sind. Je nach persönlicher Einstellung und Haltung muss hier jeder für sich eine Antwort finden.

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